Frankreich hat mehr zu bieten als nur Kylian Mbappé – das sind die weiteren WM-Stars
Frankreich steht nach 1998, 2006 und 2018 in diesem Jahr zum vierten Mal im WM-Final. Die Hoffnungen der Franzosen liegen nach dem Ausfall von Karim Benzema kurz vor Beginn des Turniers in Katar vor allem auf Kylian Mbappé. Der 23-Jährige von Paris-Saint-Germain steht bei seiner zweiten WM-Teilnahme bereits zum zweiten Mal im Finale. Doch Fussball ist bekanntlich keine «One-Man-Show», deshalb brauchte er auch noch seine Mitspieler, um den Traum von der Titelverteidigung aufrechtzuerhalten.
Torhüter
Hugo Lloris
Lloris wird im WM-Final nicht nur sein 145. Länderspiel bestreiten, sondern mit seinem 20. Einsatz als Goalie bei einer WM auch zum Rekordtorhüter bei Weltmeisterschaften werden. Der 35-Jährige ist einer von zehn Spielern in Frankreichs Kader, welcher bereits beim Titelgewinn der Franzosen 2018 mit dabei war. Auf Vereinsebene ist Lloris weniger erfolgsverwöhnt, denn er steht bei den Tottenham Hotspurs in der englischen Premier League unter Vertrag, welche ihren letzten Titelgewinn 2008 feierten.
Abwehr
Theo Hernandez
Er ist der kleine Bruder von Bayern Münchens Lucas Hernandez, welcher sich bei Frankreichs Auftaktspiel gegen Australien das Kreuzband riss. Gut, wenn es zwei Weltklasse-Linksverteidiger in einer Familie gibt. Denn Theo steht seinem Bruder in nichts nach. Er durchlief wie sein Bruder ebenfalls die Jugendabteilung von Atlético Madrid, entschied sich dann allerdings für einen Wechsel zum Stadtrivalen Real. Bei den «Königlichen» war der mittlerweile 25-Jährige allerdings nur Ersatz und so sicherte sich der AC Milan im Sommer 2019 seine Dienste. Mit den «Rossoneri» holte er in der vergangenen Saison, nach über zehn Jahren Abstinenz, wieder die italienische Meisterschaft. Im Halbfinal gegen Marokko erzielte er das wichtige 1:0 für den zweifachen Weltmeister.
Raphaël Varane
Bei der WM 2018 wurde er ins All-Star-Team gewählt; er ist der Spieler mit den meisten Titeln im Kader der Franzosen, alleine viermal hat er die Champions League mit Real Madrid gewonnen. Mittlerweile steht der Innenverteidiger bei Manchester United unter Vertrag. Bei den «Red Devils» konnte er auch aufgrund von zahlreichen Verletzungen bislang noch nicht an seine Leistungen aus Madrider Zeiten anknüpfen. Bei der WM zeigt der 1,91 Meter Hühne allerdings wieder, warum Didier Deschamps nicht auf ihn verzichten kann.
Jules Koundé
Wechselte im Sommer für 50 Millionen Euro vom FC Sevilla zum FC Barcelona. Koundé kann trotz seiner nur 1,80 Meter sowohl als Innen- als auch Rechtsverteidiger spielen. Im Verlauf des Turniers verdrängte er Benjamin Pavard, welcher bei der WM 2018 diese Position in sechs Partien hervorragend bekleidete, aus der Startelf.
Dayot Upamecano
Der Innenverteidiger von Bayern München verpasste den Halbfinal gegen Marokko aufgrund von Fieber. Ansonsten stand er bislang in allen Spielen – bis auf das letzte Gruppenspiel gegen Tunesien – über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Für den 24-Jährigen wäre der WM-Final erst sein 12. Länderspiel.
Ibrahima Konaté
Ersetzt wurde Upamecano derweil durch seinen ehemaligen Mannschaftskollegen bei RB Leipzig: Ibrahima Konaté. Der Innenverteidiger spielt mittlerweile beim FC Liverpool und hat mit 95 % gewonnenen Zweikämpfen die beste Zweikampfquote aller Spieler bei dieser WM. Sein Länderspiel-Debüt gab Konaté erst im Juni dieses Jahres gegen Österreich in der Nations League.
95 - France's Ibrahima Konaté has won 95% of his duels (21/22) at the #FIFAWorldCup 2022, the highest percentage of any player in the tournament (min. 10 duels). Dominance. #FRAMAR pic.twitter.com/TIfvFPJ8CL
— OptaFranz (@OptaFranz) December 14, 2022
Mittelfeld
Aurélien Tchouaméni
Der 22-Jährige wechselte im Sommer für 80 Millionen Euro von der AS Monaco zu Real Madrid. Er stand bei der WM bisher in jedem Spiel auf dem Platz und kommt auf die meisten Einsatzminuten im französischen Team. Im Viertelfinal gegen England erzielte er das wichtige 1:0. Durch die Verletzungen von Paul Pogba und N'Golo Kante rückte der junge Mittelfeldstratege überhaupt erst in die Startformation des Titelverteidigers auf. Bislang zahlt er das in ihn gelegte Vertrauen zurück.
Adrien Rabiot
Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin musste im Halbfinal wie Upamecano passen, Rabiot konnte aufgrund einer Erkältung nicht mit von der Partie sein. Ansonsten kam Rabiot bisher in jedem Spiel zum Einsatz. Im ersten Spiel gegen Australien glänzte der 27-Jährige mit einem Tor und einem Assist.
Antoine Griezmann
«Grizou» ist nach einem zweijährigen Abstecher zum FC Barcelona seit 2021 wieder zurück bei Atlético Madrid, dem Klub, mit dem er seine grössten Erfolge feierte. Bei dieser WM fällt der Weltmeister von 2018 vor allem als Vorbereiter auf, drei Assists sammelte er bereits. Auf einen eigenen Treffer muss er allerdings bislang noch warten, bei der WM 2018 in Russland traf er ganze vier Mal. Sein bestes Spiel hob sich der wuselige Dribbler damals allerdings auch für den Final auf, in welchem er ein Tor erzielte und zwei vorbereitete.
Stürmer
Ousmane Dembelé
Der Rechtsaussen war beim Titelgewinn 2018 nur Rotationsspieler. Bei dieser WM ist er in der Offensive der Franzosen gesetzt und konnte schon 2 Assists sammeln. Dembelé steht beim FC Barcelona unter Vertrag.
Olivier Giroud
Profitierte von der Verletzung Karim Benzemas kurz vor der WM und rückte dadurch wieder in die Startelf auf. Giroud zeigte aber wieder einmal, dass er es noch draufhat. Vier Treffer stehen für den Stürmer vom AC Milan schon zu Buche. Damit überholte er auch Thierry Henry als Rekordtorschützen der französischen Nationalelf. Bei der WM 2018 spielte er trotz seiner sieben Einsätze keine entscheidende Rolle. Nun ist der kopfballstarke Zielspieler für die Franzosen von grosser Bedeutung.
France striker Olivier Giroud has aged like a fine wine 🍷. Chateau La Giroud? 👏 pic.twitter.com/fnXY8dG8ks
— Kick Off (@KickOffMagazine) December 13, 2022
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